Der Impuls zu einer neuen Therapie

Die Kunsttherapeutin Marianne Altmaier bemerkte bei ihrer Arbeit, dass für immer mehr Patienten die Begegnung mit Farbe wichtig wurde, jedoch nicht als Malfarbe, sondern in Form von farbigem Licht. So arbeitete sie über viele Jahre mit Farbfolien, die von elektrischem Licht durchleuchtet wurden. Ihre Erfahrungen mit dieser Art der Anwendung von farbigem Licht riefen in ihr Fragen nach besseren Farbqualitäten, einer Gestaltung des Lichtes und dem Unterschied zwischen elektrischem und Tageslicht hervor.

Das Erleben der farbigen Fenster des Goetheanums in Dornach, deren intensiver Farbqualität, der Orientierung des Blickes durch die Motive, die Veränderung der Farben durch das Licht des Tages, zündete bei ihr den Impuls, diese Fensterkunst umzuwandeln in eine Farblichttherapie.

Die Frage nach der Entstehung der Fensterfarben führte sie zu einer Angabe von Rudolf Steiner zu den Farben der Fenster des ersten Goetheanums. Aus dieser wird deutlich, dass die Fensterfarben durch Beigabe von Metallen erzeugt werden und ihr wurde klar, dass diese Farblichttherapie eine besondere Art der Metalltherapie werden könnte.

Aus diesem Impuls wurde 2001 ein Forschungsprojekt, das sich über die eigene Herstellung von metallgefärbtem Gussglas und dessen Gestaltung, die qualitative und quantitative Beforschung bis hin zur therapeutischen Anwendung erstreckt.

Diese neue Therapieform ist inzwischen praxisreif und wird in verschiedenen Kliniken und heilpädagogischen Einrichtungen erfolgreich angewendet. Seit 2010 werden bei Lichtblick berufsbegleitend Metallfarblicht-Therapeuten ausgebildet.

Goetheanum 01Blaues Fenster Südseite, Saal Goetheanum, Dornach